Priavoid und Forschungszentrum Jülich erhalten Förderung von der Michael J. Fox Foundation
Ein Kooperationsprojekt von Priavoid und dem Forschungszentrum Jülich hat von der Michael J. Fox Foundation eine Förderung für die Entwicklung eines Antiprionikums zur Behandlung von Parkinson erhalten.
Parkinson ist die zweithäufigste altersbedingte neurodegenerative Störung. Weltweit sind schätzungsweise sieben bis zehn Millionen Menschen von der Parkinson-Krankheit betroffen. Die derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten sind symptomatisch und werden mit der Zeit weniger wirksam. Die Krankheit hat einen erheblichen Einfluss auf die Lebensspanne und Lebensqualität der Patienten und stellt eine enorme Belastung für Angehörige, Pflegekräfte und das Gesundheitssystem dar.
In den letzten Jahren haben sich die Hinweise verdichtet, dass oligomere α-Synuclein-Spezies potenziell toxisch sind und mit dem Fortschreiten der Krankheit in Verbindung stehen. Die Zusammenarbeit von Priavoid und dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) beabsichtigt, die krankheitsverursachenden α-Synuclein-Oligomere anzugreifen, indem ein hochinnovatives, anti-prionisches All-D-Peptid als pharmazeutischer Wirkstoff in einer krankheitsmodifizierenden PD-Therapie entwickelt wird.
“Kurz gesagt, durch die Liganden-vermittelte Stabilisierung von α-Synuclein-Monomeren werden die toxischen, sich prionenartig verhaltenden α-Synuclein-Oligomere in ihre monomeren Bausteine zerlegt. Die wirklich störende Eliminierung dieser oligomeren Spezies, die Verhinderung ihrer Replikation und Ausbreitung im Gehirn wird voraussichtlich einen erheblichen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben”, erklärt Prof. Dr. Willbold, Professor für Physikalische Biologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Direktor des Instituts für Strukturbiochemie (IBI-7) am FZJ. Zusammen mit Prof. Dr. Erdem Tamgüney leitet er den FZJ-Teil des von der Michael J. Fox Foundation (MJFF) geförderten Projekts. Prof. Dr. Willbold ist auch Mitglied des Aufsichtsrates von Priavoid und Gründer des Unternehmens. Bemerkenswert und im Gegensatz zu den derzeit in der Entwicklung befindlichen immuntherapeutischen Ansätzen ist die Wirkungsweise von Priavoid nicht auf die Aktivierung des Immunsystems angewiesen. “In enger Zusammenarbeit mit dem FZJ, seiner exzellenten Infrastruktur und seinem wissenschaftlichen Umfeld wird Priavoid wesentliche Fortschritte in der Medikamentenentwicklung machen”, sagt Dr. Antje Willuweit, Leiterin der präklinischen Forschung bei Priavoid und Principal Investigator des Projekts “Entwicklung eines anti-prionischen Wirkstoffs gegen α-Synuclein-Assemblierungen zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung”.
“Die Finanzierung des Parkinson-Programms durch die Michael J. Fox Foundation ist ein bedeutender Beitrag zur Entwicklung einer vielversprechenden krankheitsmodifizierenden Therapie für Morbus-Parkinson-Patienten. Sie bestätigt und unterstreicht zudem das Potenzial der Priavoid-Plattform”, so Prof. Dr. Dr. h.c. Detlev Riesner, Gesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender.