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BIO.NRW.red auf der MEDICA – „Digitalisierung meets Life Sciences“

Mit folgendem Zitat von Steve Jobs „I think the biggest innovations of the 21st century will be at the intersection of biology and technology. A new era is beginning.“ eröffnete Dr. Bernward Garthoff das diesjährige BIO.NRW MEDICA-Forum. Wie schon in den Jahren zuvor wurden beim Cluster-übergreifenden Wissenschaftsforum die Expertisen der Cluster InnovativeMedizin.NRW, NanoMikroWerkstoffePhotonik.NRW und BIO.NRW gebündelt, um ein fachlich hochkarätiges Referentenpanel zusammenzustellen. Dabei war das Thema „Intersection of biology and technology“ Programm.

So zeigte Dr. Harzer von der QIAGEN GmbH in dem ersten Beitrag exemplarisch auf, welchen Einfluss die Digitalisierung auf Prozessabläufe in einem Biotech / Diagnostik-Unternehmen haben kann. Änderungen finden in viel kürzerer Zeit statt, Interaktionspartner wechseln und auf alles muss und kann man vorbereitet sein. Digitale Transformation wird hier zur Chance.

Frau Prof. Thun aus dem Bereich Gesundheitswesen der Hochschule Niederrhein zeigte eindrucksvoll auf, wie die Digitalisierung als Hilfsmittel Brücken bauen kann z. B. zwischen genomischer Diagnostik und der klinischen Therapieentscheidung. Gemeinsame, digitale Standards in der Erfassung, Bewertung und Kommunikation von diagnostischen Ergebnissen in einer einheitlichen Berichtsstruktur bieten die Chance, klinische Therapieentscheidungen zu optimieren. Darin liegt die Chance einer sichereren und erfolgreicheren Therapie für den Patienten.

An diesen Themenkomplex der optimierten Therapiemöglichkeiten schloss sich der Beitrag von Dr. Glöckner von der Neo New Oncology GmbH nahtlos an. Das Unternehmen aus Köln hat eine Plattformtechnologie entwickelt, mit der therapierelevante genetische Veränderungen bei Tumorpatienten identifiziert, amplifiziert, analysiert und interpretiert werden können. Die Vielfalt der genetischen Veränderungen, die in Tumoren von Patienten detektiert werden kann, ist so umfangreich, dass nur mittels digitaler Unterstützung eine aussagekräftige Interpretation mit anschließender Therapieempfehlung zum Nutzen des Patienten möglich ist.

Weg von der eher zentrieten Sicht der genomischen Diagnostik und Therapieentscheidung für Tumorpatienten richtete der Beitrag von Herrn Prof. Mathis vom Fraunhofer-Institut für angewandte Informationstechnik (FIT) den Blick auf die Digitalisierung im Kontext von Big Data und unterschiedliche Datenquellen. Als ein Beispiel stellte er das Monitorings von lebenden Zellen im Zuge der Entdeckung und Entwicklung neuer Diagnostika vor. Hierbei werden durch die Beobachtungen der komplexen Zellprozess enorme Mengen an Daten aus unterschiedlichsten Quellen generiert. Diese Daten als Einheit zu erfassen und zu bewerten ist nur mit digitaler Unterstützung möglich. Der digitalen Integration von allen verfügbaren Daten zu einer abschließenden Bewertung kommt eine entscheidende Bedeutung zu.

Im Beitrag von Herrn Prof. Jiang, von der Mathematschen Fakultät der Universität Münster kam dem Thema „Bilder“ erneut eine besondere Bedeutung zu. Er eröffnete seinen Vortrag mit dem Satz „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“. Diese Weisheit in Wissen und Wissenschaft zu überführen ist sein Anspruch, mit anderen Worten, es gilt zu verstehen, welche tausend Worte ein Bild tatsächlich und korrekt beschreiben. Prof. Jiang stellt unterschiedlichste Methoden der Biomedizinischen Bildanalyse vor, jede für sich mit einer eigenen, sehr wichtigen, aber immer beschränkten Aussagekraft. Das Ziel wird sein, die einzelnen Informationen der unterschiedlichen Bilddaten zu einer Einheit zusammenzufügen, um so die entscheidenden tausend Wort zu identifizieren.