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Deutsche Biotech-Szene verdankt Erfolg auch der Clusterförderung durch den Bund

Die führende Rolle deutscher Biotech-Unternehmen bei der Impfstoffentwicklung gegen das Corona-Virus ist nach Ansicht von IfW-Forschern kein Zufall, sondern auch der sogenannten Clusterförderung durch den Bund zu verdanken. „Die systematische Unterstützung von regionalen und internationalen Netzwerken im Hochtechnologiebereich ist für Deutschland ein Weg zum Erfolg, um bei Schlüsseltechnologien weltweit führende Unternehmen hervorzubringen“, sagt IfW-Forschungsdirektor Dirk Dohse anlässlich einer Auswertung des Förderprogramms Interspin.

Insbesondere Unternehmen der Biotechnologie und Medizintechnik profitieren von regionalen und internationalen Netzwerken und kooperieren dabei bevorzugt mit mittelständischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Strategische Partnerschaften im Ausland bilden häufig die Grundlage einer globalen und langfristigen Wachstumsstrategie. Auch Unternehmen anderer wissensintensiver Branchen, etwa der Chemie oder Elektrotechnik, nutzen regionale und internationale Netzwerke für ihren Erfolg.

Dies zeigt die Auswertung der von der Bundesregierung mit rund 100 Millionen Euro finanzierten Fördermaßnahme „Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken (Interspin)“, durch Forscher des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW Kiel) [Jenseits von Biontech & Co: Förderung von Technologieclustern in Deutschland ]. Seit 2015 wurden mit Interspin 32 so genannte „Cluster“, also regionale Netzwerke von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, vorwiegend aus dem Hochtechnologiebereich, gefördert, darunter sieben Cluster aus dem Bereich Biotechnologie und Medizintechnik (mehr Informationen zur Förderung und den einzelnen Clustern auf https://interspin.de/).

Erfolgreiche Start-Ups und Technologieunternehmen hervorbringen

„Interspin zielt erstmals speziell auf die Förderung internationaler Netzwerke ab, während vorangegangenen Cluster-Förderungen nationale Grenzen gesetzt waren. Genau hierin liegt der Schlüssel zum Erfolg“, sagt IfW-Forschungsdirektor Dirk Dohse. „Internationale Kooperationen im Hochtechnologie-Bereich dürften in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, insbesondere vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen bei Themen wie Gesundheit, Klimawandel und Nachhaltigkeit.“

Gerade Start-Ups tun sich laut Auswertung schwer mit dem Schritt in ausländische Märkte und profitieren entsprechend stark von internationalen Netzwerken. Junge Unternehmen suchen und nutzen stärker als andere Akteure den Austausch innerhalb des Clusters um etwa Informationen über Auslandsmärkte, Auslandskontakte und technologisches Wissen zu erhalten.

„Silicon Valley zeigt immer wieder aufs Neue, wie wertvoll gerade im Hochtechnologiebereich eine regionale Konzentration junger, innovativer Unternehmen ist. Auch die deutschen Biotech-Größen Biontech und Curevac sind Teil regionaler Cluster-Programme, was einen Teil ihres Erfolges erklärt. Will Deutschland erfolgreiche Start-Ups und Technologieunternehmen hervorbringen, ist die Förderung von internationalen Spitzenclustern ein Weg zum Erfolg“, so Dohse.