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Nachbericht BIO.NRW MEDICA-Forum 2023

Aspekte von „Datengetriebenen, integrativen Wegen für eine individuell optimierte Medizin“

Im diesjährigen BIO.NRW MEDICA-Forum berichteten unsere Referenten von sehr unterschiedlichen Aspekten einer datengetriebenen, individuell optimierten Medizin. Um einen kleinen Einblick zu geben, hier nur eine Auswahl an Schlagworten zu den Themen, um die es ging: Künstliche Intelligenz, Datenquellen und Datenwissenschaften, digitales Ökosystem, Diagnostik, Medizin- und Gesundheitsinformatik, multifaktorielle Erkrankungen, Stratifizierung und vieles mehr. Eines aber verband alle Vorträge – Ziel der Forschung und Entwicklung ist das Wohl des Patienten.

Der Erkenntnisgewinn in der Medizin hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Relevant dazu beigetragen haben unter anderem die Technologien und Verfahren, die sich hinter den oben genannten Schlagworten wie Künstliche Intelligenz, Datenwissenschaften, Datenintegration, Stratifizierung verbergen. Mittels künstlicher Intelligenz in der Medizin ist es heute möglich, sehr viele verschiedene individuelle Patientenparameter mit den Eigenschaften von multifaktoriell bedingten Erkrankungen wie z. B. der Sepsis oder des Glioblastoms ins Verhältnis zu setzen. Diese umfassenden Analysen von einer relevanten Anzahl an Patienten bieten die Möglichkeit, über Patienten-Stratifizierung eine patientengruppen- spezifische oder auch patientenspezifische Therapie anzubieten.

Datengetriebene optimierte Medizin setzt die Verfügbarkeit von medizinischen Daten voraus. Durch das enorm wachsende Feld an diagnostischen Verfahren gewinnt die Medizin permanent neue Parameter, um so jeden Patienten möglichst optimal zu versorgen. Wichtig ist, dass die diagnostischen Möglichkeiten auch angewendet und ausgeschöpft werden. Ein bereits lang bekanntes Beispiel ist der, neben dem regelmäßigen häuslichen Blutdruck messen sehr niederschwellige und einfache Weg eines Blutzuckertests. Durch die sehr engmaschige Kontrolle der Glukosewerte werden Stoffwechselentgleisungen und damit assoziierte Folgeschäden vermeiden. Point of care -Diagnostik zum Nachweis verschiedener Pathogene auf dem Niveau der Labormedizin können über den frühzeitigen Einsatz von Antiinfektiva das Infektionsgeschehen eindämmen, wenn Patient und Arzt entsprechend zusammenarbeiten.

Der vierte Beitrag des BIO.NRW MEDICA-Forum adressierte das Thema der digital unterstützen Gesundheitsversorgung. Warum eine digitale Unterstützung in diesem Bereich wichtig ist und immer wichtiger wird, belegt allein schon das zahlenmäßige Verhältnis der Einwohner in Deutschland zur Anzahl der Personen, die im Bereich der Gesundheitsversorgung tätig sind. Dieses Ungleichgewicht führt z. B. dazu, dass es immer schwieriger wird, zeitnah einen notwendigen Versorgungstermin vor Ort zu bekommen. Darüber hinaus ist das medizinische Personal kaum mehr in der Lage, die administrativen Aufgabe in der Gesundheitsversorgung abzuleisten. Diese Situation führt auf beiden Seiten zur Unzufriedenheit. Auch wenn digitale Hilfsmittel wie eine Online-Terminvereinbarung, Videosprechstunden und auch eine digitale Patientenakten für Entspannung sorgen könnten, werden sie zu wenig genutzt bzw. werden nicht akzeptiert. Die Ablehnung findet man sowohl auf der Patientenseite als auch beim medizinischen Personal. Um eine optimale medizinische Versorgung dauerhaft aufrecht erhalten zu können, müssen auf Dauer mehr digitale Unterstützungsmaßnahmen zum Einsatz kommen.