Minister Pinkwart: Mit dem Spitzencluster Industrielle Innovationen setzen wir auf die starke innovative Industrie in der Metropolregion Ruhr
Nordrhein-Westfalen fördert neue Innovationsplattform im Rahmen der Ruhr-Konferenz mit 15 Millionen Euro
Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie teilt mit.
Wie kann sich die Metropolregion Ruhr im weltweiten Wettbewerb um neue Technologien positionieren und die Modernisierung der Industrie in Zeiten der Digitalisierung und des beschleunigten Klimaschutzes vorantreiben? Antworten darauf erarbeitet seit heute das „Spitzencluster Industrielle Innovationen“ (kurz SPIN), mit dem ein erstes großes Projekt der Ruhr-Konferenz zur Gestaltung des Strukturwandels im Ruhrgebiet umgesetzt wird. Initiatoren und Gründungsmitglieder sind Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe, RWE Generation, Siemens, STEAG, Thyssenkrupp, Fraunhofer, ruhr:HUB, EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft sowie Zenit. Zu den ersten Pilotprojekten zählen die Entwicklung eines Hochspannungsbatteriespeichers sowie der Einsatz von künstlicher Intelligenz und Spracherkennungssoftware in der Anlagenüberwachung. Das Wirtschaftsministerium fördert die neue Plattform im ersten Jahr mit 15 Millionen Euro. Anschließend orientiert sich die Fördersumme am Bedarf weiterer Projekte.
Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart sagte bei der Vorstellung des Spitzenclusters mit den Gründungsmitgliedern in Düsseldorf: „Nirgendwo in Europa ist die Dichte an internationalen Großkonzernen, weltweit führenden Mittelständlern und Forschungseinrichtungen so hoch wie in der Metropolregion Ruhr. Sie bietet daher ideale Voraussetzungen, eine Spitzenposition für klimafreundliche und wettbewerbsfähige Zukunftstechnologien einzunehmen. Mit der Unterstützung von SPIN nehmen wir als Landesregierung unsere Verantwortung ernst, die Unternehmen bei ihrer Transformation und den Wandel in der Chancenregion Ruhr zu unterstützen. Gemeinsam mit unseren Partnern machen wir hier die Ruhr-Konferenz als Motor für Innovation greifbar. “
Das Ruhrgebiet zeichnet sich durch eine vielseitige Wirtschaftslandschaft aus: Die traditionell starken Industriezweige Energie, Stahl und Chemie ergänzen zukunftsweisende Wirtschaftssektoren, etwa die Biotechnologie. Hinzu kommt eine rasant wachsende Start-up-Szene, die knapp Dreiviertel ihres Umsatzes im Geschäftskunden-Bereich macht – ein Wert, der klar über dem Bundesdurchschnitt liegt.
„Die außergewöhnliche Nähe von entwicklungsstarken Unternehmen und der regionenspezifische Mix komplementärer Branchen bergen große Innovationschancen. Das nun unter dem Motto ‘Zukunft gemeinsam denken’ gestartete Spitzencluster bündelt diese Potenziale, um Innovationen zu beschleunigen, die Transformation der Industrie und des Energiesystems voranzutreiben und den industriellen Kern sowie Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Ruhrgebiet zu stärken“, so Pinkwart.
Neben den Gründungsmitgliedern aus den Branchen Anlagenbau, Energiewirtschaft, Metall und Hochtechnologie sowie den Forschungspartnern sind kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups aus der Region eingebunden. In zunächst sechs projektbezogenen Kooperationen entwickeln die Initiatoren sektorübergreifende Lösungen in den Bereichen Power-to-X-Technologien, thermische Speicher, KI-basiertes Anlagenmonitoring, Internet of Things (IoT), maschinelles Lernen und Natural Language Processing (NLP). Dadurch treiben sie auch die industrielle Digitalisierung weiter gemeinsam voran. Allen Vorhaben vorangestellt ist das Ziel, schnell in die Testphase zu gelangen. Der Vorteil für die beteiligten Unternehmen: Benötigtes Know-how lässt sich ganz gezielt einbinden, während sich Entwicklungsrisiken und die Kosten des Markthochlaufs auf mehreren Schultern verteilen.
Initiatoren wollen Mitgliederzahl in fünf Jahren verdreifachen
Insgesamt soll die Metropolregion Ruhr durch die Entwicklung und internationale Vermarktung industrieller Innovationen auch einen Beitrag zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens leisten und den Innovationsstandort Deutschland stärken. Die Lösungen sollen schnell implementiert, erprobt und dann in die Welt exportiert werden.
„Wir wollen wissenschaftliche Erkenntnisse sehr schnell in die Anwendung bringen. Schon in den ersten Pilotprojekten ist der Innovationsgeist spürbar. Das motiviert, und wir freuen uns auf weitere Organisationen, die unsere Arbeit mit wertvollem Wissen aus verschiedenen Disziplinen bereichern“, sagt SPIN-Partner Prof. Dr.-Ing. Görge Deerberg, stellvertretender Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT.
„In einer Zeit, in der Entwicklungsgeschwindigkeiten wie nie zuvor über den Erfolg industrieller Innovationen entscheiden, sehen wir große Chancen in dieser neuen Art der Kollaboration“, sagt Oliver Weimann, Geschäftsführer ruhr:HUB und Partner des Clusters. „Wir freuen uns, dass sich bereits so viele Unternehmen und Forschungsinstitutionen dem Spitzencluster angeschlossen haben. Nur so kann man Zukunft gemeinsam denken. Das gilt auch für Start-ups, die wir herzlich einladen, Teil des Spitzenclusters zu werden.“
Das Spitzencluster Industrielle Innovationen soll beständig wachsen. Ziel ist es, die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen, Start-ups und Forschungspartner binnen fünf Jahren zu verdreifachen. Informationen finden Sie unter www.spin.ruhr
Das SPIN ist eines von 74 Projekten der Ruhr-Konferenz der Landesregierung, um das Ruhrgebiet als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion weiterzuentwickeln. Weitere Informationen zur Ruhr-Konferenz: www.ruhr-konferenz.nrw
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