IC-3Rs Symposium – Nachbericht
Das Online-Symposium zum Thema “Human-relevant models for drug research and development”, organisiert vom “Innovations Center 3 R Alternatives” (IC-3Rs) in Zusammenarbeit mit der BIO Clustermanagement NRW GmbH, fand am 7. und 8. Oktober erfolgreich statt. Die mehr als 400 angemeldeten Teilnehmer aus 36 Nationen haben sich intensiv an der Fragerunde beteiligt und damit gezeigt, wie wichtig und viel diskutiert dieses Thema ist.
Das Symposium befasste sich mit Fragen wie “Welche Methoden gibt es, um Tierversuche zu ersetzen?”, “Wie können wir die Anzahl der verwendeten Tiere reduzieren?” und “Wie können wir Versuche verfeinern, um den Tierschutz zu verbessern?”.
Die Referenten aus Regulierungsbehörden, Industrie und Wissenschaft gaben einen guten Überblick über die aktuelle Situation und einen Ausblick auf zukünftige Möglichkeiten. Die Teilnehmer erfuhren, vor welchen Herausforderungen alternative Methoden stehen und wo sie bereits eingesetzt werden können. Obwohl die Aufsichtsbehörden noch nicht in allen Fällen die verfügbaren Methoden als Alternative zu Tierversuchen akzeptieren, können sie bereits jetzt eingesetzt werden, um verschiedene Fragen vorab zu klären und dadurch Tierversuche zu reduzieren. Außerdem wurden Datenbanken vorgestellt, in denen neue Methoden gesammelt werden, sodass das Wissen zentralisiert und das Vertrauen in diese neuen Techniken gestärkt wird.
Eine Methode, die im Rahmen des Symposiums vorgestellt wurde, ist die Verwendung von Organ-on-Chips. Sie enthalten lebende, künstlich hergestellte Organ-Substrukturen in einer kontrollierten Mikroumgebung, die verschiedene Aspekte der Organdynamik nachbilden. In Zukunft könnten sie für Toxizitätstests, die Entdeckung von Medikamenten oder die personalisierte Medizin eingesetzt werden. Mit dem Vergleich von Organ-on-Chips von Menschen und Ratten haben Forscher einen vielversprechenden Schritt in Richtung einer besseren Bewertung möglicher Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Spezies bei bestimmten Toxizitätsbefunden gemacht.
Ein weiterer interessanter Ansatz ist die Verwendung von menschlichen Stammzellen. Wie auf dem Symposium gezeigt wurde, könnten sie in Zukunft zur Bewertung der Entwicklungstoxizität und damit zur Ermittlung des teratogenen Potenzials neuer Chemikalien und Arzneimittel herangezogen werden, aber auch zur Herstellung hochentwickelter funktioneller Gewebe in vitro, um Probleme wie Langzeittoxizität anzugehen.