Bioökonomierat vergibt Preise an Kunststudierende
Junge Kreative setzen die Bioökonomie und biobasiertes Wirtschaften in Bilder um
Die Bioökonomie in Bilder übersetzen und die Vorstellung von einer zukünftigen biobasierten Wirtschaft aus Sicht von heute greifbarer machen – das war die Aufgabenstellung eines Projekts des Bioökonomierats mit Studierenden des Fachbereichs Art & Design der University of Applied Sciences Europe in Berlin. Heute wurden drei Arbeiten zum Auftakt der Bachelor-Ausstellung in der Aula des Berliner Campus der University of Applied Sciences Europe prämiert. Frau Prof. Christine Lang, Ko-Vorsitzende des Bioökonomierats, überreichte die Preise an die Gewinnerinnen Sofia Pfister (Platz 1), Ipek Yanaraltin (Platz 2) sowie Angelie Körner und Olivia Lafabrie (Platz 3).
Die Gewinnerbilder sind das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Bioökonomierat und dem Bachelorstudiengang Illustration an der University of Applied Sciences Europe in Berlin (vormals BTK – Hochschule für Gestaltung). Das Kunstprojekt ist damit eine weitere Initiative des Bioökonomierats, mit unterschiedlichen Akteuren der Gesellschaft einen offenen Dialog über den Wandel zu einer biobasierten Wirtschaft zu führen. Dialog-Projekte des Bioökonomierats konzentrierten sich bisher auf das Be-„greifbar“-machen biobasierter Produkte in Ausstellungen, so „Bioökonomie im Alltag“ und „Lebenswelt Bioökonomie“, und auf den direkten Austausch mit verschiedenen Vertretern der Gesellschaft im Bürgerdialog.
„Bioökonomie ist ein abstrakter Begriff. Konkrete Vorstellungen einer lebensnahen biobasierten Zukunft müssen gemeinsam und kreativ entwickelt werden. Beim Kunstprojekt mit den Studierenden wollten wir gezielt mit Bildern und neuen Formaten experimentieren. Die Ideen und Arbeiten der jungen Nachwuchskünstler und -künstlerinnen sind beeindruckend und regen zur Diskussion an. Sie sind eine Inspirationsquelle für Politik, Forschung und Wirtschaft“, erläutert Prof. Lang die Hintergründe des gemeinsamen Projekts mit der University of Applied Sciences Europe. Über ein Semester lang haben die angehenden Illustratoren an ihren Ideen und Bildern zur Bioökonomie gearbeitet. Dabei verwendeten sie ganz unterschiedliche Stilmittel wie Comics, Infografiken, Malerei, Druck, digitale Kunst und Animation. Die Studierenden wurden auf ihrem Schaffensweg intensiv vom Studiengangsleiter für Illustration, Prof. Hans Baltzer, begleitet und unterstützt. Hintergrundwissen vermittelten Gespräche mit Ratsmitgliedern und Besuche bei Bioökonomie-Projekten wie der „Roof Water-Farm“ in Berlin-Kreuzberg. Quellen der Inspiration waren für die Studierenden die Vision einer nachhaltigen, biobasierten Stadt sowie das Thema nachhaltiger Konsum. „Es ist spannend und bereichernd zugleich, in die Gedankenwelt der jungen Studierenden einzutauchen und ihre Vorstellungen von einem biobasierten Morgen zu entdecken. Ich bin mir sicher, dass wir noch viel voneinander lernen können“, betont Ratsmitglied Prof. Hannelore Daniel, die sich im Zuge des Projekts intensiv mit den Studierenden ausgetauscht hat.
Bei der Preisverleihung am 27. Juli wurden die besten Werke im Rahmen der Eröffnung der Jahresausstellung des Fachbereichs Art & Design offiziell ausgezeichnet. Den größten Zuspruch der Ratsmitglieder fanden der Druck (Linolschnitt) von Sofia Pfister, die den mit 500 Euro dotierten ersten Platz erhielt. Sie griff bei ihrer Darstellung zwei hochaktuelle Medienthemen auf und brachte Bioökonomie mit Mikroplastik und „Fast Fashion“ in Verbindung. Nach Ansicht des Bioökonomierates entwickelten die Bachelor-Studentinnen Ipek Yanaraltin (2. Platz – „Future City Istanbul“) sowie Angelie Körner und Olivia Lafabrie (3. Platz — „Zukunftsbild Kurfürstendamm“) mit ihren Werken zur türkischen Hauptstadt und zu Berlins berühmter Einkaufsmeile nicht nur technische, sondern auch soziale und kulturelle Vorstellungen der Bioökonomie.
Die preisgekrönten Arbeiten sowie weitere Werke der Nachwuchskünstler sollen im kommenden Semester als Basis für einen Bioökonomie-Kalender dienen. „Das Thema Bioökonomie hat mich persönlich von Anfang an interessiert“, erzählt Hans Baltzer. „Zum einen inhaltlich: als Beschäftigung mit gesellschaftlichen Herausforderungen und Zukunftsvorstellungen. Zum anderen gestalterisch: als Aufgabe für die Studierenden, ein ihnen wenig bekanntes Konzept, eine Zukunfts-Idee darzustellen. Wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit!“
Über den Bioökonomierat:
Der Bioökonomierat berät die Bundesregierung bei der Umsetzung der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 auf dem Weg zu einer biobasierten Wirtschaft. Das Ziel des Rates ist es, in Deutschland sektorübergreifend eine wissensbasierte Bioökonomie zu etablieren. Sie bringt neue, nachhaltig erzeugte Produkte und Dienstleistungen hervor und vereint demnach ökonomisches Wachstum mit dem Ziel ökologischer Verträglichkeit. Als unabhängiges Beratungsgremium für die Bundesregierung wurde der Bioökonomierat 2012 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) einberufen. Geführt wird der Rat von den beiden Vorsitzenden Prof. Dr. Christine Lang sowie Prof. Dr. Joachim von Braun. Seine 17 Mitglieder decken mit ihrem Sachverstand das Thema Bioökonomie inhaltlich in großer Breite ab, suchen nach Wegen für nachhaltige Lösungen und stellen ihre Erkenntnisse in einen globalen Kontext. Der Rat führt einen offenen Dialog mit der Gesellschaft. Zudem gibt er Empfehlungen, wie Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung optimal gefördert werden können. Die Tätigkeit des Rates orientiert sich an langfristigen Zielen sowie an aktuellen politischen Anforderungen. www.bioökonomierat.de